Zur Spiritualität des Pilgerns

Das Symbol für das Pilgern ist das Labyrinth. Es steht für einen komplexen Weg zum Ziel. Es hat eine Mitte – das ist das Spirituelle. Vielleicht ist Pilgern heute im „Trend“ weil es ein archaischer Weg ist, um das Leben zu verstehen.
Menschen brechen auf und haben ein Ziel: Santiago de Compostela, Rom, Jerusalem, Assisi oder Trondheim …

Pilgernde sind unterwegs auf ein Ziel hin, immer unterwegs zur Heimat im Himmel (Phil 3, 20). Im Grunde möchten Pilgernde dort ankommen, wo sie herkommen, wo ihre Wurzeln sind: Am Ursprung des Menschseins.

Wer sich auf ein Ziel hin orientiert, kann erleben, dass sich der Weg dorthin ganz anders entwickelt als geplant, und er führt zumeist ein Stück weiter: Zu mir selbst. Zu einem neuen Blick auf das eigene Leben.

Wer sich auf das Gehen in einer Gruppe einlässt, lässt sich auf „Wegabschnittsgefährten“ ein. Auf Menschen, die eine Zeit lang miteinander unterwegs sind, das Brot teilen, die einander zum „compagnon“ werden, zum „Kumpan“ oder „Kumpel“, von lat. cum-panis. Der Kumpel, der compagnon das ist ein Mensch, der das Brot (lat. panis) mit mir teilt, mit dem ich mein Brot teile. Brot des Pilgers: Auch Wesentliches miteinander zu sprechen kann Brot sein, Brot des Lebens. Sogar der letzte Schluck Wasser wird geteilt oder ein Pflaster und die Salbe. Zeit wird einander geschenkt, Weisheit des Lebens, guter Rat. Gerade in der Stille kann Gemeinschaft spürbar werden und tragend. Seite an Seite gehen, auch unbekannter Weise.

Pilgern ist ein geistlicher Weg der verwandelt.

Dazu wollen wir einladen. Dafür steht die Pilgerherberge Haus St. Jakobus am Jakobsweg gelegen – ca. 23 km von Ulm in Richtung Konstanz – hier sind Pilger und auch die Gäste, die zu unseren Kursen kommen eingeladen: „Kommt und ruht ein wenig aus.“ (Mk 6, 31).

"Herzlich willkommen! Gott sei Dank!
- und -
Gut, dass Ihr Da seid, Ihr werdet erwartet!“