Begegnungsfest Ultreya: Vorstand Albert Rau zu "Christ sein in der Kirche"

"Wir alle sind Priester."

Beim alljährlichen Begegnungsfest „Ultreya" (span.: „Auf geht´s, weiter!") am 26. Juni beschäftige sich die diözesane Cursillo-Bewegung mit der Frage

„Christin/Christ sein in der Kirche – in welcher Kirche? Unterwegs zum Konzil von unten".

Pfarrer i. R. Dr. Wolfgang Gramer berichtete zunächst von der bemerkenswerten Entwicklung des Kirchenverständnisses vor, während und nach dem zweiten Vatikanischen Konzil.

Einen Impulsvortrag hielt unser Stiftungsvorstand Albert Rau. Seine Kernbotschaften:

Das zweite vatikanische Konzil hat das „gemeinsame Priestertum aller Gläubigen“ im Rückgriff sauf das Neue Testament neu entdeckt. Das Grundsakrament in der Kirche ist die Taufe. Das Konzil spricht sogar davon, dass alle getauften Kirchenglieder eine „Weihe“ erhalten, weil sie durch die Salbung mit Chrisam Priesterinnen und Priester geworden sind.

Entsprechend haben wir alle den Auftrag, die Botschaft Christi zu verkünden und danach zu leben.

Der Wiener Jesuit Elmar Mitterstieler SJ fand heraus, dass Christsein nach dem Neuen Testament durch fünf Merkmale charakterisiert ist:

  1. Jeder Getaufte hat freien Zugang zu Gott.
  2. Die Christen sollen Gott nachahmen, der sich ohne Unterlass in die Welt hineingibt. Gott ist reine Selbstgabe. So sollen Christen in ihrem Dienst sich selbst ganz geben. Zumal in der Nachfolge Jesu, der sich in Leben und Sterben vollständig hingegeben hat.
  3. Wenn Gott reines Geben ist, dann ver-gibt er den Menschen. Zu dieser Vergebung gelangen Christen, wenn sie sich zuvor durch Christus mit Gott versöhnen lassen.
  4. Zum Christsein gehört, dass alle das Evangelium verkünden und Zeugnis von Jesus ablegen.
  5. Zum Christsein gehört, dass alle sich den Mitmenschen zuwenden und ihnen die Liebe Gottes vermitteln.

 

Der Grazer Pastoraltheologe Rainer Bucher beschreibt die zukünftige Kirche wie folgt:

  1. Sie ist eine aufgabenorientierte, dienende Kirche.
  2. Kirche findet sich im Nach-außen-Gehen (keine Binnenorientierung)
  3. Sie leistet einen konkreten Beitrag zur Gesamtaufgabe der Kirche, zum Aufbau des Reiches Gottes.

In einem anschließenden Interview berichteten mehrere Frauen ihre konkreten Erfahrungen und formulierten Wünsche für die Kirche. Die Impulse wurden in Diskussionsrunden vertieft.

In Sing- und Tanz-Workshops wurden weitere Glaubens- und Gemeinschaftserfahrungen angeboten welche in einer Eucharistiefeier im Garten ihren Höhepunkt und Abschluss fanden.

Ultreya-Gottesdienst im Garten des Hauses

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